Schlafsack für die Alpenüberquerung
Spätestens in der Planungsphase für die Alpenüberquerung stellt sich die Frage, welcher Schlafsack für die mehrtägige Trekkingtour am besten geeignet wäre. Ganz pauschal lässt sich das nicht beantworten. Dennoch spielen nur zwei Faktoren eine wesentliche Rolle:
1. Übernachtung ausschließlich in Hütten
2. Biwakieren im Freien möglich
Bereits bei der Routenplanung können beide Punkte mit hoher Wahrscheinlichkeit vorausgesagt werden. Falls ich mich beispielsweise komplett auf den E5 beschränke, sind die Abschnitte zwischen bewohnten Gemeinden im Tal und den bewirtschafteten Hütten in den Hochebenen vergleichsweise kurz. Die Wahrscheinlichkeit eines unumgänglichen Notbiwaks (für das ein Biwaksack im Gebirge immer dabei sein muss!) ist auf ein Minimum reduziert. Falls ich mich also auf die Übernachtung in den Berghütten einstelle, beschränke ich mich auf einen Hütten- oder Reiseschlafsack. Diese sind sogar aus hygienischen Gesichtspunkten Pflicht! Jede Alpenvereins- oder private Hütte verfügt über zwei Wolldecken in den Massenlagern oder sogar Daunenbettwäsche in den Zimmern. Wer zum Frösteln neigt, wird damit ohne arktischen Albtraum gemütlich einschlafen. Da die Hütten häufig recht voll sind, heizen die Schlafkameraden das Lager sowieso rein durch die abgegebene Körperwärme auf sommerliche Temperaturen.
Anders sieht es aus, wenn ich mich im Vorfeld z.B. aufgrund meiner Route oder aus Kostengründen auf eine Nacht in freier Wildbahn einstelle und welchen Komfort ich für eine Nacht benötige. Der trainierte und spartanische Gewichtsfanatiker wird mit einer Isomatte, Biwaksack und Schlafsack mit Komfortgrenze 0 Grad gut auskommen. Besonders gemütlich ist das allerdings nicht und jeder, der nicht schon einige Nächte unter dem klaren Sternenhimmel verbracht hat, sollte sich die einsame Nacht gut überlegen. Etwas erträglicher macht die Nacht ein leichtes Zelt. Aber schon Ultra-Leicht-Zelte liegen bei mindestens 2 kg, die zusätzlich zu Isomatte (0,5 kg), Schlafsack (optimal um etwa 1 kg) und Kocher (0,2 kg plus Gaskartusche etwa 0,4 kg) über die Alpen getragen werden müssen.
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