Das Hochjoch-Hospiz als alternative Übernachtungsmöglichkeit zur Martin-Busch-Hütte
Schön länger geistert mir der Gedanke durch den Kopf, alternative Übernachtungsmöglichkeiten für die Alpenüberquerung vorzustellen. Schon einige Male erreichten mich negative Kommentare, wenn Hütten bis zum Anschlag voll waren und die Essensausgabe einmal nicht ganz wie gewünscht ablaufen konnte. Zuletzt hat mich Sabine in einem Kommentar bei „Überfüllte Hütten bei der Übernachtung“ auf den längst überfälligen Beitrag aufmerksam gemacht. Deshalb würde ich euch heute gerne eine Alternative zur Martin-Busch-Hütte vorstellen.
Die Martin-Busch-Hütte ist erfahrungsgemäß recht gut besucht und verfügt leider nur über einen relativ kleinen Gastraum, in dem es manchmal eng zugeht. Zum einen liegt das natürlich an der Lage am E5 und zum anderen ist die Martin-Busch-Hütte ein hervorragender Ausgangspunkt für die beeindruckenden Hochtouren auf die Hintere Schwärze oder den Similaun. Wer die Hütte deshalb umgehen möchte, könnte das Hochjoch-Hospiz (2.413m) in Betracht ziehen, das ebenfalls in 2,5 Stunden von Vent erreichbar ist.
Die Alpenvereinshütte des DAV Berlin liegt im hintersten Rofental und ist ein Ausgangspunkt für Hochtouren zur Finailspitze oder Weißkugel. Das Hochjoch-Hospiz verfügt über 20 Zimmer- und 50 Matratzenlager. Auch auf eine Dusche und Handyempfang muss man nicht verzichten. Der Zustieg zur Hütte erfolgt ebenfalls vom Bergsteigerdorf Vent aus, das man, auf der 5. Etappe von der Braunschweiger Hütte kommend, passiert. Am Ortsende in Vent orientiert man sich jedoch eher in westlicher Richtung und biegt zu den Rofenhöfen (2.014m) und ins Rofental ab. In der Nähe der Rofenhöfe (30 Minuten von Vent) passiert man die beeindruckende Hängeseilbrücke über die Rofnerschlucht. Die Brücke ist 46 Meter lang und spannt sich in 30 Metern Höhe über die Schlucht. Nach den Rofenhöfen beginnt der landschaftlich reizvolle Cyprian-Granbichler-Weg. Er führt teilweise seilversichert oberhalb der Rofenache durch das Tal zum Tagesziel Hochjoch-Hospiz.
Die letzte Etappe der Alpenüberquerung führt dann vom Hochjoch-Hospiz über die Schöne-Aussicht-Hütte (Rifugio Bella Vista) auf 2.842 m hinunter in den Talort Kurzras (2.011m, gesamt 4 Stunden Gehzeit). Wer noch Lust verspürt, sollte sein Gepäck vor dem Abstieg auf der Schöne-Aussicht-Hütte deponieren und zum Gipfel „Im Hinteren Eis“(3.270m) aufsteigen. Etwa 1 Stunde von der Hütte benötigt man für den einfachen, gletscherfreien Aufstieg. Auf dem Gipfel genießt man einen tollen Ausblick auf die Weißkugel (3.739m), zweithöchster Berg der Ötztaler Alpen und den Hintereisferner. Mit etwas Glück trifft man sogar noch hier lebende Steinböcke. Im Talort Kurzras besteigt man am Ortsausgang dann wie bei der ursprünglichen Alpenüberquerung den Bus nach Meran, der weiter unten den Vernagt Stausee passiert und die Wanderer von der Martin-Busch-Hütte kommend einsammelt.
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Danke dir für den tollen Hinweis zum Hochjoch-Hospiz, da bei unserer Buchung die Martin Busch Hütte schon voll war. Die Hütte ist überwiegend ursprünglich gehalten sowie deutlich weniger besucht, was uns sehr gut gefallen hat. Trotz schlechter Sicht haben wir noch den Aufstieg ins hintere Eis in Angriff genommen. Aufstieg ist relativ einfach.
Kleiner Wermutstropfen an der Route: Die schöne Aussicht Hütte wird gerade massiv zum Hotel ausgebaut, was meiner Meinung nach nicht zur Hütte passt.